Gewaltfreie Kommunikation . Verbal und nonverbal

Unser Leben ist geprägt von verbaler und nonverbaler Kommunikation.

Wir befinden uns ständig in Interaktion.

Wir kommunizieren im beruflichen und privaten Bereich, um uns mitzuteilen und Kontakte zu pflegen. Unsere Kommunikationsfähigkeit ist ein Anteil unserer sozialen Intelligenz.
Dabei kann Kommunikation ganz unterschiedlich verlaufen. Denn: Ein kommunikativer Flügelschlag kann Stürme wecken. Aber ebenso bringt er sie zur Ruhe. Kommunikation ist das wohl wichtigste zwischenmenschliche Bindemittel. Sie kann sowohl zu Misserfolgen oder Erfolgen führen, zu Unruhe oder Eintracht, zum Gegeneinander oder Miteinander.
Der Prozess der Kommunikation ist ein komplexes Gebilde aus vielen Teilprozessen, die ständig miteinander korrelieren.

Austausch und Miteinander

Wir tauschen mit unserer Kommunikation Informationen aus, fordern Andere auf, etwas zu tun und sprechen über unsere Gefühle.

Kommunikation ist dabei auf Wechselseitigkeit angelegt, auf Dialoge – denn wir erwarten eine Reaktion auf unsere Mitteilungen. Kommunikationspartner interagieren und reagieren aufeinander, indem Wörter oder Mimik und Gestik als kommunikative Mittel eingesetzt werden. Wie die situative Kommunikation verläuft und ob sie gelingt, ist daher von allen Involvierten abhängig.

Treffen individuelle Kommunikationstypen aufeinander, bedingen sie sich in ihren Wirkungen gegenseitig.

Oft bestimmt die Art und Weise, wie eine Person kommuniziert, über Erfolg und Ansehen. Und auch welche Entscheidungen wir treffen, hängt oft von der Ansprache unseres Gegenübers ab. Der Prozess der Kommunikation ist ein komplexes Gebilde aus vielen Teilprozessen, die ständig miteinander agieren. Um Kommunikationsstörungen, Streit und Konflikte zu verstehen und ihnen vorzubeugen, haben Kommunikationswissenschaftler verschiedene Modelle entwickelt, mit denen wir unsere Kommunikation erfolgreich führen können. Diese Kommunikationsmodelle veranschaulichen alltägliche Kommunikation und zeichnen die komplexe Wirklichkeit vereinfacht nach. Reale Situationen können in einem solchen Kommunikationsmodell prozesshaft beschrieben und analysiert sowie verändert werden.

Kommunikationstypen, Kommunikationsmodelle und Kommunikationstechniken

Durch das Erlernen von Gesprächstechniken anhand der Kommunikationsmodelle können wir in Gesprächen handlungsfähig bleiben und das Gespräch lenken, ohne dass es zu Kommunikationsstörungen und Missverständnissen führt.

Dazu gehört auch das Wissen um die eigene nonverbale Kommunikation und deren bewussten Einsatz sowie das richtige Deuten der Körpersprache des Gegenübers. Um unsere Ziele zu erreichen, müssen wir zudem zuerst die des Anderen respektieren. Daher ist das aktive Zuhören Teil der erfolgreichen Kommunikation. Wir öffnen uns unserem Gegenüber und schenken ihm unsere Aufmerksamkeit. Nur so können wir die Intentionen des Anderen erfahren und eine gemeinsame Basis finden. Mit Unterstützung von verschiedenen Kommunikationsmodellen und Kommunikationstechniken können wir nachhaltig erfolgreich sein: durch offene, wertschätzende und überlegte Kommunikation.

Wertschätzende Kommunikation als Grundbedürfnis

Das Prinzip der Wertschätzenden Kommunikation basiert auf der von Dr. Marshall Rosenberg entwickelten Kommunikations- und Konfliktlösungsmethode, der Gewaltfreien Kommunikation (GFK) sowie Non Violent Communication (NVC).

Diese geht davon aus, dass Einfühlung, Mitgefühl und Wertschätzung ein Grundbedürfnis des Menschen und damit die Motivation unserer Handlungen sind. Dabei handeln wir primär für unsere Bedürfnisse, nicht gegen die Anderer. Die eigenen Bedürfnisse sind sogar genau so wichtig wie die der Anderen. Kommt es zu Vorwürfen, Angriffen und Urteilen innerhalb der Kommunikation, sind Bedürfnisse nicht erfüllt, was sich im Ausdruck widerspiegelt. Da wir Menschen prinzipiell jedoch gerne zum Wohle Anderer und der Gemeinschaft beitragen, solange wir es freiwillig tun, können wir mit Hilfe der Bedürfnisbefriedigung sowie unserer Art der Kommunikation unser Leben und das Leben anderer bereichern. Nicht aus Verpflichtung, Angst oder Belohnungswunsch heraus, sondern aus der eigenen Motivation und Freude, die es mit sich bringt, wenn wir Ziele erreichen und zu einem gelungenen Leben und fortschrittlichen Wachstum beitragen.

Wertschätzende Kommunikation dient also als gewaltfreie und offene Art des Ausdrucks zur Beziehungsgestaltung, der erfolgreichen Gesprächsführung, der Konfliktklärung und der effektiven Gemeinschaftsentwicklung.

Sowohl im persönlichen und privaten Bereich, beim Kundenkontakt oder in kleinen und großen Unternehmen. Wertschätzende Kommunikation hilft bei der Umgestaltung des sprachlichen Ausdrucks und der Art wie wir zuhören.
Dabei stellt die eigene Kommunikation immer auch einen Ausdruck der inneren Haltung zu sich selbst und zu seinem Gegenüber dar.

Denn authentische Wertschätzung ist ein Grundbedürfnis des Menschen.

Dabei geht es um die einfühlsame und wertschätzende Einstellung sich selbst und Anderen gegenüber. Nur wer sich selbst wertschätzt, kann anderen respektvoll Anerkennung zeigen und mit ihnen wertschätzend kommunizieren. Die Wertschätzung beginnt also bei uns selbst. Wir können unsere Selbstwertschätzung als Kraftquelle für ein Miteinander nutzen, das statt zu verurteilen und zu interpretieren, auf die Bedürfnisse und Gefühle gerichtet ist, die hinter Handlungen und Konflikten stehen. Wertschätzende Kommunikation bedeutet nämlich auch, sich stetig darin zu üben, potentielle Konflikte in friedliche Gespräche umzuwandeln und einfühlsame Verbindungen zu entwickeln. Aus gewohnheitsmäßigen, automatisierten Reaktionen wird ein bewusstes Agieren durch klare und ehrliche Kommunikation und der respektvollen Aufmerksamkeit anderen Menschen gegenüber. Die wertschätzende Kommunikation ist dynamisch, wandelbar, interaktiv und kann bei unserem Gegenüber eine große Wirkung entfalten.

Dabei spielt unsere innere Haltung allerdings eine große Rolle: Oft spürt unser Gegenüber, welche Absicht wir verfolgen und fühlt sich, bei unauthentischer Kommunikation oder Lobhudelei, manipuliert.
Wertschätzung als Basis der Kommunikation ohne Manipulation und aus dem Herzen heraus, erleichtert also die zwischenmenschliche Interaktionen signifikant.
Indem sie Konflikte und Reibungen mindert und die Kommunikation deutlich erfolgreicher gestaltet. Sie fördert eine exakte und differenzierte Kommunikation, ohne zu manipulieren und zwischenmenschliche Beziehungen zu stören oder zu verletzen. Wertschätzende Kommunikation wirkt verbindend und gestaltet Interaktionen und Beziehungen so, dass jeder Beteiligte davon profitiert.

Die grundsätzliche Absicht von Wertschätzung ist nicht an Leistung oder Forderungen geknüpft, sondern an den jeweiligen Menschen.

Wertschätzung zeigt sich durch eine beständige Aufmerksamkeit und konstante Zuwendung sowie einen respektvollen Umgang mit dem anderen. Versteckte und unbewusste Ausdrucksweisen können innerhalb unserer Sprache verbinden oder trennen, denn indem wir über eine bewusste, verantwortungsvolle und verbindende Sprache auf Augenhöhe Beobachtungen darstellen, Gründe benennen, Wertschätzung ausdrücken und Bitten statt Fordern, steigert sich das respektvolle Miteinander, die Zufriedenheit und eigene Sinnerfüllung. Urteilen, bewerten und stellen wir uns hingegen über den Anderen, benutzen wir die trennende Sprache, welche zu Missstimmungen führt und Konflikte schürt. Wenn wir eine trennende Sprache sprechen, dann urteilen wir über andere Menschen, kritisieren deren Verhalten oder Denken. Wir sprechen über Menschen anstatt mit Menschen. Bei der wertschätzenden Kommunikation jedoch bringen wir unsere Anliegen klar und verständlich zum Ausdruck und respektieren und verstehen gleichzeitig das Anliegen unseres Gegenübers.

WWW

Dabei hilft es, folgende Faktoren des Prinzips „WWW“ zu beachten:

  1. Wahrnehmung schildern: Die große Herausforderung besteht darin, Situationen zu beobachten ohne zu bewerten. Wenn wir beobachten, sind wir häufig von Interpretationen, Urteilen und Bewertungen beeinflusst. Genau das jedoch führt zu Missverständnissen. Daher: Beobachtung getrennt von Bewertung.
  2. Wirkung benennen und mit Gefühlen und Motiven kombinieren: Indem wir selbst Verantwortung für unsere Gefühle übernehmen, unterscheiden wir zwischen Gefühlen und Emotionen und geben anderen Menschen nicht die Verantwortung für unsere Gefühle oder Handlungen. Der Auslöser wird also vom Grund getrennt. Wenn wir so Ihre Gefühle wahrnehmen, entdecken wir Bedürfnisse. Haben wir diese die Bedürfnisse erkannt und definiert, können wir jede Situation und jeden Konflikt erfolgreich meistern. Neue Handlungsmöglichkeiten und alternative Lösungen können installiert werden, ohne auf alten Vorstellungen und Forderungen beharren zu müssen.
  3. Wunsch, Bedürfnis oder Bitte äußern: Der nachhaltige Erfolg liegt in der präzisen, deutlichen und konkreten Bitte, in der wir klare und konkret erfüllbare Handlungen einfordern.

Machen wir eine wertschätzende und werteorienierte Kommunikation zu einem Teil unserer Persönlichkeit, erleben wir, wie wir positiv verändern, erfolgreich gestalten und vielseitig bereichern können.

So kommunizieren wir mit einer ausgeglichenen inneren Einstellung ohne Nebenwirkungen erfolgreich und nachhaltig.

© by Elementardialog . Verena Arps-Roelle & Sebastian Arps

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