Innere Haltung . Der Artikel

„Haltet die Welt an“, haben wir – zurecht – oft gefordert. Jetzt steht die Welt still.

Zumindest stiller als sonst.

Vieles, was sicher war, scheint nun unsicher, ungewohnt, unbekannt. Gesundheitlich, gesellschaftlich, existenziell. Im Moment und in der Zukunft.

  • Was macht diese Situation mit unserer inneren Haltung und Einstellung?
  • Und was macht unsere innere Haltung und Einstellung mit dieser Situation?

Unsere innere Einstellung ergibt sich aus unseren Gedanken und Gefühlen. Und führt zu einer Wirkung. Haltungen können sich verändern und vor allem können wir sie verbessern bzw. positiver gestalten. Aber um erst einmal zu so einer inneren Einstellung kommen zu können, ist es wichtig, sich zu beobachten und herauszufinden, welcher Veränderungen es bedarf. Unsere Haltung kann die Art und Weise beeinflussen, wie wir das Leben mit all seinen Facetten wahrnehmen.

Aus den eigenen Gedanken und Gefühlen ergibt sich die innere Einstellung.

Sie scheint im Verhalten eines jeden Menschen durch. Die innere Einstellung kann dabei das Ergebnis von eigenen Erfahrungen einerseits und übernommenen Erfahrungen anderer Menschen andererseits sein. Sie wird von sozialen Werten und Normen beeinflusst. Die Schlüsse, die wir aus all diesen Erfahrungen ziehen, beeinflussen, was wir glauben und wie wir uns verhalten.

Einstellung führt zu Wirkung


Wie ein Mensch sich selbst, andere und seine Umwelt wahrnimmt, entscheidet über sein Selbstbild. Das Selbstbild hat Auswirkungen auf das Selbstvertrauen. Es beeinflusst nicht nur das eigene Auftreten, sondern auch jegliche Entscheidungen, die wir treffen.
Haltungen können sich auch verändern und vor allem können wir sie verbessern bzw. positiver gestalten.
Wir alle fühlen uns gut, wenn wir gelobt werden, weil wir in allen Situationen eine positive, optimistische, hilfsbereite und sozial kompetente Haltung an den Tag legen. Aber um erst einmal zu so einer inneren Einstellung kommen zu können, ist es wichtig, sich zu beobachten und herauszufinden, welcher Veränderungen es bedarf.
Anders ausgedrückt bedeutet eine Änderung der inneren Haltung, sich einem Perspektivwechsel anzunehmen oder vielmehr auszusetzen.
Jedem darf klar sein, dass eine positive Einstellung positive Gefühle und Lebensenergie beinhaltet und natürlich führt sie zu einem Gefühl des Glücklichseins und der Zufriedenheit. Eine negative Einstellung stärkt hingegen Gefühle der Traurigkeit und hemmt uns in unserem Tun und Handeln. Die Haltung eines Menschen kann die Art und Weise beeinflussen, wie diese Person das Leben mit all seinen Facetten wahrnimmt.

Aus psychologischer Sicht stellt sich Innere Haltung so dar:

Als innere Haltung bezeichnet die Psychologie die Einstellung, mit der ein Individuum auf Geschehnisse, bestimmte Gruppen von Menschen, Objekte und Situationen reagiert und wie es diese bewertet. Diese innere Haltung drückt sich aus in Überzeugungen, Emotionen und Verhalten.
Der Hirnforscher Gerald Hüter behauptet:

„Was wir verändern müssen, ist die innere Einstellung oder auch Haltung – nicht das Verhalten!“

Aber worin liegt der Unterschied?
Eine Einstellung oder Haltung entsteht dadurch, dass wir Erfahrungen immer wieder machen. Daraus lässt sich ableiten, wie die eigene innere Haltung, mit der wir durch unser Leben gehen, durch positive und negative Erfahrungen und Situationen, entstanden ist. Möchten wir diese nun verändern, stellt sich das als mühsam dar, da eine Einstellung oder Haltung selten kognitiv verändert werden kann. Um die innere Einstellung zu verändern, muss der emotionale Teil des Gehirns angesprochen werden.

Es muss für den Menschen Sinn machen, er muss es wirklich wollen!
Wenn sich dieses Bewusstsein eingestellt hat, dann geht es nur mit üben, üben, üben.

Und zwar so oft bis wir uns damit „sicher“ fühlen. Dann kann dieses neu erlernte Verhalten das alte ersetzen und somit auch die innere Einstellung verändern.

Welche innere Haltung habe ich überhaupt?
Viele Menschen kennen ihre innere Haltung nicht einmal und können folglich nicht erkennen, wo sich diese positiv oder negativ auswirkt. Nehmen Sie sich Zeit, um das herauszufinden.
Nehmen Sie sich beispielsweise täglich eine Viertelstunde, in der Sie darauf achten, was Sie denken, anstatt es „automatisch“ zu denken.

Halten Sie inne und schreiben Sie jeden Gedanken auf, der gerade kommt.

Sie werden merken: Fast alle Gedanken kommen unbewusst, ein Bild huscht dem anderen hinterher und ist im nächsten Moment verschwunden. Ein Auto, das vorbeifährt, ein Wortfetzen im Hintergrund bringen uns „auf andere Gedanken“, lösen Assoziationen aus. Der israelische Historiker Harari verweist zu Recht darauf hin, dass wir bis heute nicht wissen, was und ob der menschliche Geist ist, oder ob es sich bei ihm um eine Fata Morgana handelt.
Eine innere Haltung überhaupt zu erkennen ist vielleicht möglich, wenn Sie die Viertelstunde des Innehalten täglich wiederholen. Und einmal pro Woche lesen, was Sie dazu aufgeschrieben haben. Muster werden ihnen auffallen. Und anhand dieser Muster können Sie sehen, ob bestimmte Fragmente Sie stören – im Beruf, im Alltag, in Beziehungen.

Und diese verändern. Für eine positive, optimistische, hilfsbereite und sozial kompetente innere Haltung.

© by Elementardialog . Svenja Rose & Verena Arps-Roelle